Seit Menschengedenken gibt es Kriege. Krieg, eine mit Waffengewalt ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Staaten oder Völkern, hat stets großes Leid in die betroffene Bevölkerung gebracht. Immer wieder mussten vorwiegend junge Männer ihr Leben oder ihre Gesundheit in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Viele von ihnen zahlten dafür einen hohen Preis, indem sie lebenslängliche Beeinträchtigungen zu ertragen hatten oder sogar ihr junges Leben auf den Schlachtfeldern, in Lazaretten oder in den Gefangenenlagern ließen. Ihr Tod brachte Tragödien nach Kirdorf, Bestürzung, Trauer und Not. Viele von ihnen hinterließen Frau und Kinder, trauernde Eltern, Freunde und Verwandte. Ihnen ein ehrendes Andenken zu bewahren ist unsere Motivation zur Bekanntmachung der Angaben über sie und ihren Tod auf den nachfolgenden Seiten. 

 
 
 
 
Die meisten dieser Daten sind das Ergebnis einer umfangreichen und intensiven Forschung, die von 1973 bis 1976 von vielen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft "Unser Kirdorf" unter der Leitung von Heinrich Denfeld erfolgte. Einige Daten konnten aufgrund neuerer Erkenntnisse und besserer Forschungsmöglichkeiten ergänzt oder vervollständigt werden. Die technischen Möglichkeiten erlauben uns auch zusätzlich, Fotos der Kriegsopfer zu veröffentlichen.
 
 
Unter dem Begriff "Kriegsopfer" fassen wir folgende Personengruppen zusammen.
  • Soldaten, die vor ihrem Kriegseinsatz in Kirdorf wohnten
  • Soldaten, die aus Kirdorf stammten aber vor ihrem Kriegseinsatz in einem anderen Ort wohnten.
  • Personen, die in Kirdorf infolge Kriegshandlungen getötet wurden.
Bisher sind nur die Opfer der letzten Kriege erfasst. Die Opfer früherer Kriege wollen wir auch noch erforschen und hier veröffentlichen.
 

Der Toten, an die kein Grabmal in der Heimat erinnert, würdevoll zu gedenken, war bereits 1980 die Motivation von Heinrich Denfeld, als er gemeinsam mit Lilo Friedrich der Stadt Bad Homburg den Vorschlag unterbreitete, die alte Friedhofskapelle zu einer Gedenkstätte für alle Toten umzugestalten. Die Verantwortlichen der Stadt Bad Homburg sowie viele andere Unterstützer trugen dazu bei, daß aus dieser Vision Realität wurde. Die 1983 eingeweihte Gedenkstätte soll ein Ort der Besinnung sein, aus der man aus der Hast des Alltags einkehren und sich der Vorfahren erinnern soll. Den Toten der Kriege ist die Kapelle besonders geweiht, die fernab der Heimat irgendwo ihre letzte Ruhestätte fanden, in der Welt der Verlassenheit. Der kunstvoll-harmonische Baustil bildet dazu einen würdigen Rahmen. Im Inneren leuchten gegenüber des Eingangs in einem großen Fenster in herrlichen Chagall-Farben unsere Kreuze dem Kreuz des Heilands zugeordnet. An den Wänden rechts und links wurden Konsolen angebracht, auf denen die Listen der Gefallenen der Kriege ausgelegt. In einer weiteren Liste haben Kirdorfer Neubürger die Möglichkeit, zum Gedächtnis ihrer Kriegsopfer deren Namen und Daten einzutragen.

Die Anregung, die derzeit den ausliegenden Listen zu entnehmenden Namen und Daten der Kirdorfer Kriegsopfer in einer würdigeren Form darzustellen, stammt von unserem mittlerweile verstorbenen Mitglied Johannes Raab. Er setzte sich in den letzten Jahren seines Lebens mit großem Engagement dafür ein, diesen Opfern ein bleibendes Andenken in der Gedächtniskapelle zu errichten. Ein uns unbekannter amerikanischer Stifter war bereit, ein steinernes Denkmal zu finanzieren. Ein fachmännischer Entwurf wurde von einem anerkannten, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Grafiker und Bildhauer Herbert Lorenz aus Gleisweiler in der Pfalz erstellt. Der Text wurde mehrmals geändert, um auch den zeitgenössischen Vorstellungen an eine solche Gedenkstätte zu entsprechen. Verzögerungen ließen allerdings das Projekt scheitern. Der Entwurf sah wie folgt aus:
 

Entwurf 

1914/18                    1939/45

 

IM ZWEITEN WELTKRIEG 1939 - 1945
FIELEN 204 SÖHNE UNSERER GEMEINDE.
BEREITS FÜNFUNDZWANZIG JAHRE VORHER
VERLOREN 84 KIRDORFER IM ERSTEN
WELTKRIEG 1914 - 1918 IHR LEBEN.

WIR GEDENKEN VOLLER EHRFURCHT
DIESER JUNGEN MÄNNER, DIE ALS
SOLDATEN IHR LEBEN GEBEN MUßTEN

DIESES GEDENKEN SOLL AUCH DIE
GEFALLENEN DER VERTRIEBENEN EIN-
SCHLIESSEN, DIE AUS DEM SUDETEN-
LAND, SCHLESIEN, OSTBRANDENBURG,
POMMERN, DANZIG-WESTPREUSSEN,
OSTPREUSSEN UND DEN DEUTSCHEN
STREUSIEDLUNGEN KAMEN, UND DIE
IN KIRDORF EINE NEUE HEIMAT
GEFUNDEN HABEN.


Geänderter Text

 
 
Wir sehen uns heute in der Pflicht, die Vision von Johannes Raab zu realisieren unter Nutzung der uns möglichen Gegebenheiten. Die Darstellung eines virtuellen Denkmals im Internet ist zwar nicht in Stein vor Ort präsent, bietet aber die Möglichkeit, einen weitaus größeren und überregionalen Kreis von Personen zu erreichen. Wir sind daher der festen Überzeugung, mit dieser Darstellung die von Johannes Raab angestoßene und von vielen Kirdorfern unterstützte und gewünschte Ehrung der Kirdorfer Kriegsopfer in würdiger Form zu erreichen.
 
 
In diesem Sinne danke ich allen, die an der Erforschung der Daten, ihrer Erfassung und Darstellung mitgewirkt haben und hoffe, dass wir auch im Sinne von Heinrich Denfeld und Johannes Raab handeln und wir durch die Veröffentlichung noch weitere Informationen und Fotos erhalten werden, damit wir eine möglichst vollständige Erinnerung an die Kirdorfer Kriegsopfer darstellen können.
 
Stefan Ohmeis im November 2003
 

Kriegsopfer des II. Weltkrieges 1939/45

Kriegsopfer des I. Weltkrieges 1914/18

Kriegsopfer des Deutsch - Französischen Krieges 1870/71 

 
Anmerkung: Ausgewählte Opferliste einfach anklickten
 
TEST
 
Für weitere Nachforschungen verweisen wir auf die Online-Gräbersuche
des
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.