Höllstein (Naturdenkmal und Flurname)

Feldgruppe aus dunklem, massivem Naturstein. Der vordevonische Grünschiefer Taunusserie ist etwa 380 Millionen Jahre alt und somit die älteste Gesteinsformation in der Gemarkung Kirdorf (Erwin Schneider, 2002). Heute ist nur noch ein unauffälliger, trauriger Rest des Höllsteins sichtbar, der nur noch wenigen Personen bekannt ist. Er ragt aus einer großen Natursteinmauer heraus. Der Höllstein wurde in der Denkmaltopographie der Stadt Bad Homburg nicht erfasst.

 

Geographische Lage:
Im Hang des unteren Abschnitts der Höllsteinstraße oberhalb der Hackwiesen (seit 2015 Höllsteinpark).

1820 befand sich die Felsgruppe im Eigentum von Prinz Gustav von Hessen-Homburg. 1864 ging sie in den Besitz der Fürst-Regentin von Reuss (ältere Linie), Caroline geb. Prinzessin von Hessen über; später in Privatbesitz (A III 2).

Um Platz für die neue Chaussee vom Victoriaweg nach der Kirdorfer Bachstrasse zu schaffen, wurde im Februar 1905 ein Teil des Felsens weggesprengt. 

 

Historische Nachweise:

1578 Helle (Lotz)
1821 Höllstein (Geometrischer Grundriss der Gemarkung Kirdorf)
1835 Höllstein
1919 Höllenstein (Griebens Reiseführer)
1938 Hollenstein (Wohlrabe/Bernardin)

 

Etymologische Deutungsversuche: 
haldi (althochdeutsch), helde (mittelhochdeutsch)
1. Helde oder Helle = ansteigender Berghang, oft mit Gebüsch bewachsen, Schlucht, tiefer Hohlweg, entlegener Winkel. "Entlegene Steingruppe am Berghang" dürfte eine mögliche Erklärung sein.

2. Höllenstein im christlichen Sinne war sicher nicht die Urbedeutung.

3. Das Wort "helle" dürfte wohl eher auf den Ursprung hinweisen. Erst der vergessene Ursprung führte zur Umdeutung und Kombination mit dem christlichen Begriff in Hölle, einen entlegenen, schaurigen Ort, einen Felsen böser Geister. 

4. Wohlrabe und Bernardin vermuteten, dass Hollenstein vielleicht seine Herkunft von Holle, "hehlender Stein" bedeuten könnte, demnach ein Felsgestein, unter und unter dem man sich verstecken konnte. Diese Vermutung dürfte sich nicht erhärten lassen.

 

Weitere Erläuterungen und Literaturhinweise:

siehe auch Höllsteinstraße

Es existierten auch noch die Flurnamen "Die Hölle" und "Am Höllstein"