Rundwanderung um den Kirdorfer Hohe Mark – Anteil


Abschnitt 1:  
Wie Abschnitt 2 durchs Kirdorfer Feld.

Wer diesen Grenzweg schon erforscht hat, kann mit dem bequemen Unteren Rotlaufweg beginnen. Er beobachte dann von oben den richtigen Grenzverlauf.

Vorbemerkungen: Kirdorf hat schon bald nach der Aufteilung der Hohen Mark, 1813, den Wald bis zum Unteren Rotlaufweg gerodet und damit die „Neuen Äcker“ erschlossen. Diese neue Waldgrenze, Unterer Rotlaufweg, wurde denn auch bei der Vermessung, 1821 – 1826, markiert. Die Markierungen haben die Kirdorfer Feldnummern 34 – 45 von der Karlsbrücke her und 22 – 32 vom Rotlaufweg her.

Unsere Ersatzwanderung: Beginn am Dreimärker K18/F8/S61 am Seulberger Forsthaus. Beim Hochwandern im Rotlaufweg erreichen wir bald die erste Schutzhütte mit dem Grenzstein K46/S59/ an ihrer Treppe. Die Hütte, nach 1951 durch die Stadt errichtet, war auch einige Male Ort der weltlichen Fronleichnamsfeier, wurde fälschlich „Jägerhauschen“ genannt zur Erinnerung an den Festplatz am alten, richtigen Jägerhäuschen. Wir wandern in den Unteren Rotlaufweg hinein, sehen rechts den eingezäunten Wasserbehälter, bedauern nach links hin den verbauten Blick in die Weite. Nach etwa 200m öffnet sich dann der Blick in die weite Ebene, den wir im Verlauf des weiteren Weges immer wieder geniessen können. Übrigens können wir auch den parallel zum Fahrweg, etwa 10m im Wald, den schattigen Oberbürgermeister-Horn-Weg benutzen. Der Untere Rotlaufweg erreicht in seiner grössten Höhe etwa 260m ü.d.M., Kirdorf liegt dann ca. 80m tiefer. Etwa 250m nach dem Abzweig des Fahrweges zum Zollstock, Saalburgchaussee, finden wir am Waldrand die zweite Schutzhütte, die Röddingruh, erbaut, etwa 1950, in Gemeinschaft vom Kirdorfer Wanderclub und dem Kur- und Verkehrsverein Bad Homburg, auch als Erinnerungsmal an Herrn Rödding, ein verdienter Führer im Taunusbund. Das Ehrenmal, das die Kirdorfer Wanderer ihren Verstorbenen und Gefallenen neben der Hütte errichtet hatten, wurde 1967 an das Clubhaus am Braumannstollen versetzt. Anmerkung:.   Nachdem diese Hütte in den letzten Jahren immer wieder als Feuerholz für randalierende Vandalen, die den schönen Aussichtsplatz an der Röddingsruh’ für ihre nächtlichen Gelage benutzten und auch weiterhin ungestört benutzen, diente, wurde beschlossen, diese nicht mehr aufzubauen. Auch Bänke und ein Tisch, die man dort ebenfalls aufstellte, wurden als willkommenes Feuerholz für illegale Lagerfeuer benutzt. Man lernt daraus, dass die Erholung der anständigen Bürger hintenan gestellt wird. Günter Schüler  Vergessen wir nun nicht, den herrlichen Weitblick zu geniessen. Auch die Röddigshütte hiess bis zu ihrer entgültigen Zerstörung im Volksmund „Jägerhäuschen“. Dieser Name stammt vom alten Jägerhäuschen, einem Steinbau von ca. 4,00 x 6,00 m, der schon vor dem ersten Weltkrieg abgetragen wurde. Er stand etwa 50m östlich der Röddingsruh’ am Waldrand. Der Platz diente lange als  Festplatz am Fronleichnamsfest. Wir gehen weiter unseren Unteren Rotlaufweg, den Weg „um die Fichten“, überschreiten den Usinger Weg, der übrigens im Wald als „Wurzelweg“ weiterführt. Wir gelangen zur Saalburgchaussee, müsste über sie hinweg, was neuerdings einem Selbstmordversuch gleicht, und dann in einem Rechtsbogen zum Grenzstein K32/H37, so weit war gerodet worden. Wir aber gehen auf der Seite des Schiesssportzentrums am Rande der Saalburgchaussee entlang zur Karlsbrücke. Haben die mächtige Anlage des Reiterzentrums und des Sportzentrums gesehen und uns als Kirdorfer darüber einige Gedanken, gute oder schlechte ?, durch den Kopf gehen lassen.

Abschnitt 2:   Der Grenzweg durch den herrlichen Wald.
Wir stellen den Grenzstein an der Karlsbrücke, K34/H34, fest, werfen einen Blick zur „Kleinen Karlsbrücke“, lesen das Gedenkschild über dem Brückebogen und gehen dann unter der Brücke hindurch in den „Zweiten Weberpfad“. Wer Grenzsteine suchen möchte, müsste sie zunächst auf der anderen Bachseite suchen, die  K35,  36,  32,  H35,  36,  37.
Wir aber wählen den Weg über das nächste Brückchen  zur Mülldeponie hin, am Rande des Golfgeländes, und überqueren diesen Riesen-Homburger-Scherbelino, der kleine Seitensprung auf Homburger Gebiet lohnt mit seinen Weitblicken und seinem Überschauen des Golfplatzes. Den Weberpfad erreichen wir wieder über eine Holzbrücke und wandern ihn hoch bis zum Hammelhansweg. Kurz vor dem Zusammentreffen mit ihm lesen wir noch auf dem bekannten Dreimärker  K1/H43/G20. In scharfen Winkel müssten wir jetzt über den Bach. Wir umgehen diese Schwierigkeit indem wir auf dem Hammelhansweg den Bach bezwingen, wählen den ersten Waldweg, der rechts vom Hammelhansweg abgeht und gelangen dann gleich links in die Grenzschneise. Gemütlich steigen wir bergan, freuen uns an der Ruhe des Waldes, lauschen dem Gesang der Vögel und denken daran, dass in schweren Zeiten, in und kurz nach den beiden Weltkriegen, die Kirdorfer Frauen von hier auf ihren Wägelchen ihr Brennholz heimholen mussten. Die meisten Männer befanden sich an den Fronten oder in Gefangenschaft. Bis zum Oberen Rotlaufweg können wir an der geraden Grenzschneise viele Grenzsteine finden.

Achtung beim Überqueren der Saalburgchaussee.      (siehe oben)
Am Oberen Rotlaufweg sollte der Dreimärker K6/G15/S42 stehen, leider ist er verschwunden. Der höchste Punkt der Kirdorfer Gemarkung, etwa 340m ü.d.M. ist erreicht. Hier schlagen wir einen zweiten Seitensprung vor:  Gleich nach dem Auftreffen auf den Oberen Rotlaufweg geht rechts von diesem eine Schneise etwa 500m weit bergauf  zum Fahrborn, einer früher herrlichen Quelle und einem Naturdenkmal, der „Fahrborneiche“. Ihr Alter wird auf über 500 Jahre geschätzt. Sie steht an einem Dreimärker, der die Waldgemarkungen Bad Homburg, Dillingen und Seulberg trennt. Von hier ging es früher zum Himbeersammeln über die Lochmühle  in den Wehrheimer Wald auf der anderen Seite des Köpperner Tales. Da glaubt jeder, dass nach einem harten Pflücktag auf dem Rückweg die vollen Eimer an der Quelle abgestellt wurden und man sich trinkend und waschend am sprudelnden Wasser labte. Romantisch ja, aber.......!
Wir wandern wieder zurück zu unserem Dreimärker und von diesem den Oberen Rotlaufweg abwärts. Zuerst rechts, später links können wir Grenzsteine finden und sehen auch einen parallelen Fussweg, den Reitweg des Kaisers zur Saalburg. Einen Gedanken an die Vorzeit sollte man hier noch einfügen: Auf dem Oberen Rotlaufweg ritten und marschierten die Römer den römischen Verbindungsweg quer durch die Wetterau zum Kastell Marköbel, ein strategischer Weg, der etwa kurz vor dem Auftreffen auf den Rotlaufweg geradeaus an Seulberg vorbei führte. Und da sind wir auch schon an der Schutzhütte am Rotlaufweg und bald auch an unserem Ausgangspunkt, am Seulberger Forsthaus. Ein Weg voller Erlebnisse liegt hinter uns! Rundwanderung um den Kirdorfer

Anteil an der Hardtmark
Abschnitt 1:     Siehe Abschnitt 5 des ersten Teiles.
Abschnitt 2:     Die Grenze im Hardtwald

Wir stehen an der Friedberger Strasse,  an der linken hinteren Ecke des Waldfriedhofes an der Stelle des ersten Grenzsteines (K13/S23) nach dem Dreimärker F1/S24/K55 auf der Nordseite der Friedberger Strasse.. Wir fanden beide Steine nicht mehr. Heute können wir einen ruhigen Waldspaziergang geniessen, sogar gewürzt, durch eine kleine Kaffeepause. Wir wandern auf der Seulberger Grenzschneise hinter dem Waldfriedhof her, passieren nach Verlassen des Friedhofzaunes rechts die Kirdorfer Waldstücke „Dachsbau“ und „Buchhard“ und entdecken beim Auftreffen auf den Philosophenweg am Waldrand links den Dreimärker           LH             S          19LH   ∆   GHK                 OE9                   5

Haben wir unterwegs noch zwei weiter Grenzsteine gefunden ? Die Hünengräber in der Eschbacher Ecke bei unserem Dreimärker sollten wir im Vorbeigehen anschauen. Diese Steinzeitjäger mögen am Tale des Seulbaches, am Hardtwaldrand gewohnt und im sumpfigen Seulbachtal gejagt haben. Ein Gedanke sei am Dreimärker vermerkt: Kirdorf war der Ort, der im Niddagau am weitesten nordwärts lag und das sogar noch als Mainzischer Ort. Wir gehen den Philosophenweg abwärts, hie springen öfters Rehe, bis zum Hardtwaldrestaurant, sehen vor uns im Graben den Dreimärker K5/G5/OE1, wir haben den Obereschbacher Hardtwald also passiert. Wir verweilen an dieser interessanten Ecke. Mit „Dreiköppel“ ist nahe dem Dreimärker die Waldflur auf alten Karten bezeichnet. Hier wurden Hünengräber – Hügelgräber aus der Steinzeit gefunden. Am Rande des Sumpftales, wahrscheinlich am Kirdorfer Bachtal, wohnten und jagten sie, auf den Höhen dahinter begruben sie ihre Toten.  Geschichte aus Jahrtausenden.

Eine Geschichte, die Jahrzehnte zurückliegt: In Preussen, also bei uns, war am Buss- und Bettag strenger Feiertag, jedes Feiern war verboten. Im Grossherzogtum Hessen (Obereschbach) war aber gewöhnlicher Werktag. Das nutzte der Wirt im Hardtwaldrestaurant, Hardtwaldscheller, und veranstaltete jedes Jahr seine ergiebige Tanzmusik, die auch von den unfrommen Preussen, auch von Kirdorfern, gern besucht wurde. Trinken wir zum Gedenken daran und an unsere Ahnen ein gemütliches Tässchen Kaffee im heute prachtvolleren Hardtwalrestaurant ehe wir die letzten 5oo m bis zum Sanatorium Dr. Baumstark hinter uns bringen.

Für die Kaffee-Plauderei möge „Heimat“ Thema sein. Wandern wir im Gedenken unsere Wege noch einmal durch, blicken wir in der engeren und weiteren Geschichte unserer Heimat rückwärts und versuchen wir den Blick voraus in die Zukunft. Dann trifft uns der Ruf zur Verantwortung vor der Jugend. Übergeben wir ihr die Begriffe Heimat und Volk, oder überlassen wir sie in der Heimatlosigkeit ? Wo stehen wir ? Müssten wir Alten heute so, wie es den Buben früher beim jährlichen Grenzgang geschah, diesmal symbolisch, übers Knie gelegt werden und den Spruch erfahren:
„Die Waldgrenze soll die Jugend merke ! Die Klatsch hilft das Gedächtnis stärke !"

Gemeinschaftsarbeit: Lilo Friedrich, Hans Leimeister und Heinrick Denfeld † mit Anmerkungen von Günter Schüler, dem wir auch die Aufarbeitung zu verdanken haben.

Wir, die Arbeitsgemeinschaft "Unser Kirdorf", empfehlen denen die diese Wanderungen nachwandern wollen, ein gutes Fernglas, eine gute Wanderkarte und eventuell den Stadtplan Bad Homburg mit Wanderwegen und Umgebungskarte. Viel Vergnügen beim Lesen und Wandern!

 

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Termine

17. März 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

22. März 2024, 20:00 Uhr, MITGLIEDERVERSAMMLUNG des Museums, Schwesternhaus

24. März bis 14. April 2024. macht das Museum Osterferien

21. April 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

21. April 2024, 8:00 Uhr, Vogelstimmenwanderung mit Manfred Falkenmeier, Start Weißkreuzweg/Kolpingstraße

28. April 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

5. Mai 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

9. Mai 2024, Vatertagsfest, Grashoppers, Parkplatz Schwesternhaus

12. Mai 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

19. Mai 2024, 14:00 Uhr, Führung durch den Taunusdom mit Ernst Gerecht, Treff Haupteingang

19. Mai 2024, das Museum bleibt geschlossen (Pfingstfeiertag)

26. Mai 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

30. Mai 2024, FRONLEICHNAM (Gottesdienst im Hof des Schwesternhauses mit Prozession und anschließender Feier)

2. Juni 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

7. bis 9. Juni 2024, Zeltlagerwochenende im Garten des Schwesternhauses

9. Junii 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

16. Juni 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

22. Juni 2024, 17:00 Uhr, Aufstellen des Kerbebaums, Bachstraße 

23. Juni 2024, 15:00-17:00 Uhr, Ausstellung "Kirdorfs Geschichte von früher bis heute", Museum

28. Juni bis 1. Juli 2024, KIRDORFER KERB

5. Oktober 2024, 19:00 Uhr, Nachtwächterführung mit Hans Leimeister, Start Museum