
Maria Martins geb. Raab
* 29. November 1888 in Kirdorf † 22. Februar 1968 in Bad Homburg
„Die Märtins-Marie“ - eine Institution
Wirtin der kleinen Gaststätte in der Grabengasse
Die Kirdorfer sprechen noch heute mit Hochachtung von der „Märtins-Marie“, von ihrer unbeugsamen Energie, ihrem ansteckenden Humor und ihrer urgemütlichen Wirtschaft. Seit ihrer Vermählung 1911 mit August Martins führte sie – zunächst gemeinsam mit ihrem Mann August Martins bis zu dessen frühen Tod 1930 – den vom Vater Valentin Martins übernommenen, vor Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten - Krämerladen und die Wirtschaft in der Grabengasse 12. 1966 wurde das Lebensmittelgeschäft geschlossen und der Raum zur Erweiterung der Wirtsstube genutzt. Tatkräftig unterstützt wurde sie von ihrer Tochter Elisabeth Hett – „Märtins-Lisbeth“ genannt – und den Enkeln Hans und Willi Hett. Nach dem Tod von Maria Martins übernahm ihre Tochter Elisabeth Hett die Gaststätte und führte diese bis zur Schließung im August 1974 weiter. Ein besonderer Leckerbissen waren die Soleier, die jeden Abend von den Gästen vertilgt wurden, sowie die Rollmöpse und Bismarckheringe alljährlich an Aschermittwoch.
Die „Märtins-Marie“ - jetzt „Märtins Lisbeth“ – war Inbegriff für Gemütlichkeit, zu ihr ging man nicht nur, um einen Schoppen zu trinken oder Karten zu zu spielen - man saß eng beieinander, redete und scherzte miteinander, tauschte Erinnerungen aus und erfuhr alle Neuigkeiten aus Kirdorf. Hier lebte man. Die „Krawall“ – wie die Wirtschaft auch liebevoll genannt wurde – war ein beliebter Treffpunkt zum Frühschoppen der Stammtischrunde „Stawische Brieder“ , der Kirdorfer Rentner und der Kleinhandwerker, die oft ihre Frühstückspause dort zubrachten.
Abends diente die Wirtschaft auch als Vereinslokal Kirdorfer Vereine oder als Abschluss der Chorprobe der Sänger des Kirchenchores, die gern wegen der leckeren Soleier den Rest des Montagabends dort verbrachten. Die „Krawall“ war offen für jeden, der sich zugehörig fühlte.







