Johannes Raab

* 3. April 1926 in Kirdorf   † 31. Oktober 1881 in Kirdorf

Schultheiß und erster Kirdorfer Bürgermeister

 

Johannes Raab wurde 1846 im Alter von zwanzig Jahren vom Landgrafen zum Schultheiß bestellt. Im Jahr zuvor, am 28. September 1845, hatte er Anna Maria Bender geheiratet. Den Eheleuten wurden elf Kinder geschenkt. Nach einer Verwaltungsreform im Jahre 1849 konnten die Kirdorfer Einwohner erstmals selbst ihren Bürgermeister wählen, wobei sie am 6. März 1849 ihren bisherigen Schultheißen Johannes Raab wählten. Er wurde zum damaligen konstituierenden Landtag Hessen-Homburg berufen, um als Abgeordneter die selbständigen Gemeinden Kirdorf und Oberstedten zu vertreten, wo er lebhaften Anteil an dem Zustandekommen der Verfassung hatte.   Bürgermeister Johannes Raab trieb mit großem Elan den Bau des St. Johanneskirche und des Schwesternhauses sowie die Ansiedelung der Ordensschwestern voran. In seiner Amtszeit erlebte die selbständige Landgemeinde Kirdorf trotz enormer Widrigkeiten eine gewisse Blütezeit. Seine Bürgermeistermedaille ist im Kirdorfer Heimatmuseum zu sehen. 

Für seine Verdienste wurde ihm für sein über 25jähriges öffentliches Engagement 1873 vom Großherzog in Darmstadt der Orden „Hessisches Ehrenzeichen für langjährige Treue und Dienste“ verliehen, das auf dem Foto abgebildet ist.Es ist die einzige bekannte Darstellung des bedeutendsten Kirdorfer Bürgermeisters.

Bürgermeister Johannes Raab starb im Alter von nur 55 Jahren am 31. Oktober 1881. Er wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung auf dem Kirdorfer Fried­hof an der Friedensstraße beigesetzt. Das aus rotem Sandstein bestehende Grabmal mit aufgesetztem schmiedeeisernem Kreuz ist noch erhalten und steht zur Erinnerung an diesen heraus­ragenden Kirdorfer unter Denkmalschutz. 

An die beiden Bürgermeister Johannes und Heinrich Raab erinnert die 1935 errichtete „Raabstraße“, eine Verbindungsstraße, die von der Herrnackerstraße zur Friedberger Straße verläuft.