
Valentin Hett
*01.05.1902 Kirdorf †08.11.1965 Bad Homburg
Bäcker und Gastwirt
Valentin Hett war das dritte von zehn Kindern des Bäckers Heinrich Emil Hett (1874-1928) und Wilhemina Hett geb. Braum (1881-1950). Die Familie wohnte zunächst in der Herzbergstraße, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte. Als die Familie größer wurde, bauten seine Eltern 1905 das Haus in der Friedberger Straße 27, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte.
Valentin Hett erlernte bei seinem Großvater Johann Lorenz Hett (1854-1922) in der Kirdorfer Straße 55 (neben dem Wendelfeldhäuschen) das Bäckerhandwerk und übernahm dann auch die Bäckerei. Am 26.10.1927 heiratete Valentin Hett Margarethe (Gretel) Borig (1904-1961); aus der Ehe gingen drei Söhne hervor.
Als das Haus in der Kirdorfer Straße an die Familie Krack überging, baute das Ehepaar Hett in der Raabstraße 31 ein eigenes Haus mit Backstube und Laden.
Dann kam der Zweite Weltkrieg. Auch Valentin Hett musste an die Front, kam in russische Gefangenschaft und kehrte erst 1948 zurück. In der Zwischenzeit erlernte Sohn Johannes (Hans) das Bäckerhandwerk und übernahm die Backstube. Als Valentin Hett aus dem Krieg zurückkam, erfüllte es sich einen Herzenswunsch und eröffnete im angrenzenden Wohn- und Schlafzimmer eine Weinstube eröffnete. Daraus wurde später die beliebte Gastwirtschaft mit Kolleg, in der viele Kirdorfer Vereine ihre Sitzungen und Versammlungen abhielten.
Die Arbeit, die rund um Gastwirtschaft und Verkaufsladen sowie Haus und Hof prägten sein Leben. Valentin Hett betrieb die Bäckerei und die Gaststätte, die zeitweise "Zum blauen Omnibus" hieß, bis Ende Mai 1962. Wenn Kinder mal zehn Pfennig geschenkt bekamen, setzten sie die sofort beim Bäcker Hett für Bonbons ("Guts") um, das Stück ein Pfennig. Da Valentin Hett beim Rechnen nicht so genau war wie seine Frau, beobachten die Kinder erstmal, wer von beiden in den Laden zum Bedienen kam. War er da, kauften wie unsere "Guts" und freuten uns diebisch, wenn 13, 14 oder auch mehr Bonbons in der Tüte waren. Das machte Valentin Hett beliebt bei Kindern. Jeder, der ihn kannte, erinnert sich noch heute amüsiert an seinen Abschiedsgruß, den er jedem Gast mit auf den Nachhauseweg gab: "Meinen besten Dank, auf Wiedersehen!"







